Sonntag, 5. März 2006

Erdbeben in Florida: Walt Disney rotiert im Grab!


Heute habe ich mal wieder versucht, mir einen Film anzuschauen, den ich aus reiner Neugier ausgeliehen hatte.
Mich nervt ja schon seit Jahren diese Fortsetzungs-Manie von Disney, und als ich "Arielle 2: Sehnsucht nach dem Meer" in der Videothek stehen sah, musste ich mir doch glatt mal einen dieser seelenlosen Geldmach-Versuche anschauen.
Und Oh Wunder, der Film ist Mist.
Selbst als Kind hätte ich den unsagbar blöd und unnötig gefunden, damals hatte mich ja auch schon gestört dass "Arielle" im Gegensatz zum Originalmärchen "Die kleine Meerjungfrau" ein Happy End hat.

Allein schon die Geschichte ist zum Haare ausraufen:
15 Jahre nach dem ersten Teil ist Arielles (menschliche) Tochter Melody ständiger Gefahr ausgesetzt, weil Morgana (Die bisher niemals erwähnte Schwester der Seehexe Ursula aus dem ersten Teil) es auf sie und die Macht über die 7 Meere abgesehen hat.
Natürlich hat Melody von alledem keine Ahnung, sie weiss nicht einmal, dass ihre Mutter Arielle eigentlich eine Meerjungfrau ist.
Und natürlich kommt es der unsympathisch-pubertierenden Göre Melody auch nicht seltsam vor, dass ihre besten (und einzigen) Freunde eine sprechende Krabbe mit Helfersyndrom, ein geistig spätentwickelter sprechender Clownfisch und eine sprechende Möwe mit Alkoholproblem sind.
Klar, alles völlig normal.
Ich habe ungefähr die Hälfte des Films gesehen, und wurde förmlich erschlagen von überzuckerten Zeichnungen (Farben wie auf einem LSD-Trip), nervtötenden Liedern (Die gingen eeeeewig ... wahrscheinlich um den Film zu strecken, weil die Handlung so dünn ist), seltsamen Synchronstimmen (Warum hat die Krabbe Sebastian plötzlich einen ausgeprägten Schweizer Akzent?) und einer Handlung, bei der mir fast die Augen rausgefallen sind, weil ich sie so stark rollen musste.
Als ich es nicht mehr aushielt, schaute ich mir den restlichen Film im schnellen Vorlauf an.
Und was ich da zu sehen bekam, ermutigte mich auch nicht grade, ihn mir komplett anzuschauen.
Melody mit Fischwanz (Ihrer war merkwürdigerweise rot, während die von allen anderen ausnahmslos grün waren ...), Arielle mit Fischschwanz (im ersten Teil war für den Wechsel zwischen Mensch und Meerjungfrau noch ne Menge gefährlicher schwarzer Magie nötig, anscheinend hat sich das geändert ...), dann wieder Melody mit Beinen, Arielle mit Beinen, und ein typisches "Morgana ist besiegt und alle haben sich lieb"-Ende.
Dieser Film war ja meines Wissens nach das erste Mal, dass Disney einen der Klassiker fortgesetzt hat, deswegen hatte ich noch die leise Hoffnung, dass da zumindest ein bisschen Qualität zu finden ist.
Aber Pustekuchen.
Hätte man ein 5jähriges Kind nach seinen Ideen für eine Arielle-Fortsetzung gefragt, wäre sicherlich was wesentlich besseres dabei rausgekommen.
Hätte dieses Kind auch noch die Lieder für die Fortsetzung komponieren dürfen, wären sie sicher auch besser gewesen.
Da schaudert es mich bei dem Gedanken, wie schlimm erst die Fortsetzungen von "König der Löwen", "Die Schöne und das Biest" oder von meinem geliebten "Lilo & Stitch" sein mögen.

Ich erinnere mich ja noch mit Schrecken an die Fernsehwerbung für die Fortsetzung von "Der Glöckner von Notre Dame". Der erste Teil ist ja für Disney-Verhältnisse schon ziemlich düster und traurig, während der 2. Teil beworben wurde mit dem Satz "Ein kunterbuntes Zirkusabenteuer!".
Dankeschön, das sagt schon alles.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ach je... irgendwie klingt das jetzt gar nicht soooo schlimm, finde ich. *lacht*

Aber ich mag ja sowieso und am Liebsten Alice im Wunderland.
Und solange sie sich nicht an diesem Film vergreifen... *hustet*

Lebenskoffer hat gesagt…

DAS wäre dann echt tödlich.
Aber zumindest ist da schon der erste Teil derart abgedreht, dass die Fortsetzung gar nicht unrealistisch sein könnte *g*