Mein Mitbewohner, meine Mutter und ich haben gestern alles perfekt durchdacht, damit ich wesentlich eher als gedacht wieder nach Berlin ziehen kann.
Entweder noch am kommenden Wochenende oder in ein paar Wochen, das entscheidet sich morgen nachmittag bei den Gehörlosen.
Entweder ich erarbeite mir dort noch ein bisschen "Startkapital", oder halt nicht.
Kommt drauf an, ob sie mich immer noch wollen.
Ansonsten ist für Berlin alles in trockenen Tüchern.
Mein Lieblingsbosnier hat mir ja heute massivst ins Gewissen geredet, das nicht zu machen.
Ich hätte vor Rührung wirklich fast geheult, er hat sich echt ins Zeug gelegt.
Er will mich nunmal nicht verlieren und ich ihn auch nicht.
Keinesfalls.
Wenn ich trotzdem gehe, bin ich ein gefühlloses Arschloch und renne seiner Meinung nach jubilierend in mein Unglück.
Aber andererseits will ich seit anderthalb Jahren zurück.
Mehr noch, eigentlich wollte ich niemals wirklich hier her.
Ist ja nie ein Geheimnis gewesen.
Sollte man da wirklich die Chance auf die Erfüllung eines so starken Wunsches und ein neues-altes Leben ausschlagen, weil man hier wichtiger ist, als man denkt?
In Berlin habe ich ja gesehen, wie das läuft.
Soviele Menschen haben sich fast Arme ausgerissen, damit ich nicht gehe.
Wieviele von denen sehe ich immer noch regelmässig?
Das kann man sich an einer Hand abzählen.
Ich weiss es echt nicht.
Als ich heute mittag den Eintrag mit den "grossen Neuigkeiten" geschrieben habe, war ich mir noch völlig sicher, wieder in meine Stadt zu gehen.
Jetzt bin ich wieder am schwanken.
Kann mich nicht einfach irgendwer zu einer der beiden (eigentlich verdammt vielen) Möglichkeiten zwingen?
Ich hasse Entscheidungen.
Osnabrück ist wie Gilligans Insel: Hierher zu kommen ist einfach. Weggehen ist unmenschlich schwer.
8 Kommentare:
Ich versteh deinen Lieblingsbosnier ja, aber du ziehst bloß nach Berlin und nicht zum Mars. Ich mein, ich weiß ja nix über eure genaue Beziehung, aber ich hab nicht den Eindruck als biste in Osnabrück wirklich glücklich. Das wär immer bloß die zweite Wahl da. Und der Schnuffel kann dich ja besuchen kommen. TSCHAKKA!
Tschuldige... kannste das eine zuviel bitte löschen? *geniert sich*
Die Penny hat so recht!
Und du weißt, was du willst - mach es, wenn dir das nicht irgendwann schrecklich leid tun soll...
(Aber komm vorher auf ein Käffchen oder ein Sasy-Kaiserinnen-Shoppingerlebnis vorbei!!!)
Kontakte lassen sich auch über eine große Entfernung aufrechterhalten, wenn man wirklich WILL. Wenn sie einschlafen, wollte man nicht genug.
Ich bin bestürzt. Naja, nicht richtig, denn Berlin ist ja nun keine sechs Millionen Kilometer entfernt und ich wollte da ja schon immer mal wieder hin. Mach dich also auf einen Besuch gefasst. Aber ich bin froh, dass du eine für dich wichtige Entscheidung getroffen hast und ich hoffe, dass du auch aus Berlin weiterhin bloggen wirst. *knuffelt den daniel mal ordentlich durch*
Großstadtschwuppen brauchen Großstädte. Und zwar möglichst große. Das wird seeeehr klar, wenn man dein Blog liest. Kleine Brötchen kannst du immer noch backen wenn du alt und 30 bist.
ich versteh dich nur zu gut ... ich bin jetzt seit 5 monaten hier und vermisse münchen unendlich. ich war letztes wochenende dort und es ist einfach was anderes ob man in einer "großen" stadt oder in einer verschlafenen kleinstadt unterwegs ist.
außerdem bekomme ich hier langsam aber sicher depressionen. was bringt es einen sicheren job zu haben und am ende in der klapse zu landen? ich habe beschlossen, mich jobmäßig wieder richtung münchen zu orientieren - ich habe ja zeit in ruhe nach was passendem zu suchen.
*mal alle knuddelt*
Ich freu mich auch schon ganz tierisch.
Ich werd ja eh andauernd in Osnabrück sein, weil ich hier einige wichtige Leute habe.
Aber Berlin ist halt wirklich meine Heimat, wo ich mich am wohlsten fühle.
Sylvia, dir drücke ich auch ganz dolle die Daumen :)
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