Heute war es endlich soweit: Ich hatte meine Hospitation bei den Gehörlosen.
Die ja eigentlich geistig behindert + Gehörlos sind, wie ich heute erfahren habe.
Macht ja auch Sinn, warum wären sie sonst in einem Heim.
Und was soll ich sagen: Vorhin haben sie angerufen, ich fange am 1.6. dort an.
Ich habe vorher noch nie wirklich mit geistig Behinderten gearbeitet, und war völlig erstaunt, wie leicht mir das von der Hand ging.
Es ist fast so, als würde man eine Gruppe (grösstenteils sehr brave) Kinder betreuen.
Und dass man unheimlich viel zurückbekommt, habe ich heute auch schon erfahren.
Es ist einfach toll, einer blinden, verwirrten und tauben alten Frau ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, indem man sie im Rollstuhl durch den Park kutschiert und dabei die Kurven (vorsichtig) etwas schnittig nimmt.
Oder wenn ein anderer, der mir als "bei männlichem Personal etwas schwierig" beschrieben wurde, mir schon nach ein paar Stunden stolz seine Bastelarbeit zeigt, das Licht-Telefon erklärt und mir kumpelhaft auf die Schulter patscht.
Sowas ist einfach schön.
Mehr als prinzipiell Aufsicht zu halten, eine unserer 3 alten Ladies durch den Park zu kutschieren und bei Problemchen als Ansprechpartner zu fungieren habe ich da noch nicht gemacht, aber es ist wirklich nett.
Also nichts mit Pflegetätigkeiten wie An- und Ausziehen oder Toilettenhilfe, wie ich ursprünglich befürchtet hatte.
Und auch wenn ich heute eigentlich nichts grossartiges gemacht habe, hatte ich wirklich einen schönen Tag.
Die Kollegen sind ganz klasse, und die Bewohner sowieso.
Wäre das nicht grade am anderen Ende der Stadt, wäre es ein 100%iger Traumjob.
So sind es nur 90%.
Aber ich kann gut damit leben, 20 Minuten mit dem Bus durch die Stadt zu juckeln.
Im Vergleich zu Berlin ist das ja wirklich keine Entfernung, zu meiner letzten Schule dort fuhr ich knapp eine Stunde.
Mal schauen, wie es sich entwickelt und ob es noch irgendwas negatives gibt, was ich heute noch nicht bemerkt habe.
PS:
Apropos Gebärdensprache: Wenn man den rechten Daumen wie zum Trampen nach oben reckt und sich damit gegen das Kinn klopft, bedeutet das "Toilette".
Mehr ist bei mir heute noch nicht wirklich hängen geblieben, aber eine Vokabel pro Tag ist ja schonmal ein Anfang ;o)
4 Kommentare:
Hey, gratuliere!
Das sind doch mal tolle Neuigkeiten! :) Schön.
Was mich jedoch interessieren würde: Sind Pflegetätigkeiten grundsätzlich ausgeschlossen? Gehts in erster Linie um die Beschäftigung mit den Leuten?
Im Übrigen: Sei froh, dass Du letzten Endes nur 20min mit dem Bus unterwegs bist. (Ok, Du kennst es ja aus Berlin auch schon anders.)
Ich war am Anfang meines Studiums von Lünen (liegt bei Dortmund) aus bis Köln insgesamt täglich fast 3 Stunden unterwegs! Für eine Fahrt wohlgemerkt ... also insgesamt fast 6 Stunden Fahrt (mit Warterei, Umsteigen, etc. gerechnet) am Tag! Das war echt übel! :-(
Herzlichen Glückwunsch! Ich hoffe, dir macht der Job viel Spaß und du kannst uns bald mit einem Gebärdensprache-Video überraschen. *g*
Das klingt wirklich klasse! Auch von mir alles alles Gute dazu!
Und ich will auch noch ein Videoooooo! *kichert*
@ Steffi: Also eigentlich sind die ausgeschlossen, wie ich das mitgekriegt habe.
Das ahbe ich ja auch schon beim ersten Bewrbungsgespräch dort gesagt, dass ich dafür nicht geschaffen bin.
Die Leute machen sich sogar ihr Essen selbst und decken dann dan Tisch, scheint alles problemlos zu sein.
Ansonsten euch allen vielen Dank für die Glückwünsche, ich freu mich auch total :)
Und das mit dem video wäre echt ne Idee, mal gucken wann ich genug kann um das zu realisieren ...
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