Donnerstag, 12. Oktober 2006

Plaudern mit Dialekt

Schon irre, daß man selbst die Gebärdensprache mit Dialekt oder sogar Akzent sprechen kann.
Ich hatte das Thema heute mit mehreren Kolleginnen, und die Unterschiede waren teils sehr auffällig.
Was die eine als Tee kannte, war bei der anderen Tochter.
Die fragliche Gebärde sieht übrigens je nach Standpunkt aus, als ob man einen Teebeutel aus der Kanne zieht oder als ob man ein Kind nach oben (=groß) zieht.
Und was ich als Sonne kenne (rechter Arm geht von unten nach oben und öffnet dabei die Faust, halt wie eine aufgehende Sonne) , ist für die nächste Blume.
Ihre Version von Blume (Faust geht von der Nase aus vom Körper weg und öffnet sich dabei) kannte widerum auch niemand.
Die Gebärde für Feuer (Alle 10 Finger zeigen aufsteigende Hitze, also quasi der genaue Gegensatz zur Regen-Gebärde) kannte ich dagegen als Kochen.
Irgendwie schade, daß da jeder sein eigenes Süppchen kocht und es uns Quereinsteigern damit erst recht schwer gemacht wird, diese Sprache vernünftig zu lernen.
Ich brauche echt einen Job beim Gehörlosenverband Berlin, um da vernünftig reinzukommen.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Und dann berlinerst du! *duckt sich kichernd*

Lebenskoffer hat gesagt…

Nee, dann hab ich halt Niedersachsen-Dialekt, wenn ich in Berlin bei den Gehörlosen einsteige *g*

joos hat gesagt…

hallo daniel, da ich mich ja heute persönlich als einer deiner blog-leser geoutet habe, nun also noch einen kommentar. ja, es ist schon recht verwirrend mit den unterschiedlichen dialekten. die gehörlosen bemühen sich aber durch die "Deutsche Gebärdensprache" (DGS) um eine vereinheitlichung. dafür gibt es dann auch entsprechende kurse an volkshochschulen oder auf CD-roms o.ä., aber das ist noch ein weiter weg...