Donnerstag, 11. Januar 2007

Geistige Armutsgrenze

Mal wieder was aus dem Reisetagebuch, diesmal vom 30. Dezember nach einem Ausflug in die Gegend, in der ich aufgewachsen bin:

Ich stand heute nachmittag gegen 16 Uhr am S-Bahnhof Bornholmer Strasse, das ist mitten zwischen Prenzlauer Berg und Wedding.
Die Gegend ist in den letzten Jahren leider zu einem ziemlichen Problemviertel verkommen, und passend zu diesem Ruf tauchten auch bald ein paar Kiddies auf dem Bahnsteig auf, die jedes Vorurteil bestätigten.
Es war eine Gruppe von 6 Jungs, die jüngsten ungefähr 8 Jahre alt, die ältesten ca. 12-13.
Alle auf der Suche nach einem Zigarettenautomaten.
Erst wurde sich ein bißchen gegenseitig geschubst und dabei die Standard-Schimpfwörter wie "Schwule Ratte" über den Bahnhof gebrüllt, bis einer der allerjüngsten (Höchstens 9 Jahre alt und halb so groß wie ich) sich lautstark beschwerte "Müssen wir schon wieder Kippen holen? Ich hab doch noch!".
Antwort von einem der Älteren?
"Komm trotzdem mit, dann kriegst du auch noch ein Bier".
Echt krank.
Die zugehörigen Eltern mag man sich gar nicht vorstellen.
Obwohl ich sie ja irgendwo verstehen kann: Wären das meine Kinder, würde ich sie auch nicht in der Wohnung haben wollen.
Den zu erwartenden zahlreichen Nachwuchs dieser Flachpfeifen mag ich mir aber erst recht nicht vorstellen.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wie froh ich doch bin, in der Provinz zu leben und nicht alle Auswüchse mitbekommen zu müssen!

Lebenskoffer hat gesagt…

Exakt DAS habe ich mir auch gedacht an dem Abend.
Grauenhaft, was da teilweise abgeht.

Michael hat gesagt…

Da wird einem wieder richtig bewußt, wie wichtig eine private Altersvorsorge ist :-)

Lebenskoffer hat gesagt…

Ich denke mir bei sowas auch immer "Die bezahlen meine Rente!".
Gruseliger Gedanke ...