Mittwoch, 21. März 2007

Nichts verkommen lassen!

Heute früh habe ich mit ziemlich neidischem Blick Leute gesehen, die mit einer größeren Behindertengruppe in der Stadt unterwegs waren.
Dabei fiel mir eine kleine Geschichte zu meinem großen Abschiedsessen auf der letzten Arbeit ein, die ich hier noch nicht erzählt habe.

Als wir im Restaurant ankamen, standen auf dem langen 20-Mann-Tisch mehrere kleine Fäßchen mit Schmalz, und dazu lagen überall halbe Brote mit Messern und restlichem Besteck griffbereit.
Eine Bewohnerin in den frühen Achtzigern (Das liebe Häbbebe), schaufelte natürlich erstmal haufenweise Schmalzbrote in sich hinein, bis man ihr das Brot wegnahm, damit sie sich nicht den Appetit auf den Hauptgang verdirbt.
Als nächstes studierte dann jeder die Speisekarte, es wurden lebhafte Gespräche in Gebärdensprache gehalten, und generell war jeder mit sich selbst beschäftigt.
Das ging solange, bis die Kollegin am anderen Ende des Tisches rief "Nehmt ihr doch das Schmalz weg!".

Frau Häbbebe hatte sich doch tatsächlich einen Löffel geschnappt und schaufelte damit völlig enthusiastisch das pure Schmalz in sich hinein, wobei sie sehr mit sich selbst und dem Rest der Welt zufrieden wirkte.
Damit hätte nun wirklich keiner gerechnet.

Keine Kommentare: