Dienstag, 3. April 2007

Melanie C - This Time

Eins vorweg: Die liebe Melanie C ist mir als Person absolut unsympathisch.
Was diese Frau so in Interviews von sich gibt, geht auf keine Kuhhaut.
Trotzdem mag ich ihre Solomusik teilweise sehr gern.
Northern Star ist für mich eines der besten Debütalben überhaupt, trotz mehr als fragwürdigem Styling war sie nicht nur in Punkto Karriere sondern auch musikalisch auf ihrem Höhepunkt.
Abwechslungsreich, experimentell, aufwändig.
Leider ging es dann mit dem gähnend langweiligen Nachfolgealbum Reason verdientermaßen karrieretechnisch bergab.
Es folgte das erste über ihre eigene Plattenfirma Red Girl Records selbstfinanzierte Album Beautiful Intentions, und statt auf lahme Fahrstuhlmusik wie beim Vorgänger setzte Ms. Chisholm auf wütende Gitarren und 2-3 Balladen, die schlimmer waren als alles, was sich auf Reason tummelte (Better Alone? Ürgs!).
Alles recht nett und teilweise sogar wirklich gut (Last Night On Earth ist mein persönlicher Favorit), aber auf Albumlänge ziemlich eintönig.
Wäre nicht in letzter Sekunde die Rettung in Gestalt von First Day Of My Life des Weges gekommen, wäre das wohl das Ende von Melanies Karriere und der Startschuß für ein längst überfälliges Spice Girls-Comeback gewesen.
Jetzt sind wir also beim 4. und neuesten Album namens This Time angekommen.
Die Vorabsingle für das europäische Festland, Second Day Of My Life The Moment You Believe, ist hübsch.
Mehr nicht.
Eine nette, sehr hübsche Ballade mit einem grausig langweiligen Video.
In England hat man sich als Vorabsingle stattdessen für I Want Candy entschieden, um Melanies Status als ernstzunehmender Rockstar zu unterstreichen einen gleichnamigen Film mit Carmen Electra zu promoten.
Zumindest ist das Video unterhaltsam, das konnte man bisher fast noch nie von einem ihrer Clips behaupten.
Wie das Album ist?
Naja.
Mit den beiden B-Seiten Already Gone und Fragile zeigt Melanie bereits wieder, was das größte Problem an ihren Alben ist: Die besten Songs ver(sch)wendet sie als B-Seiten, statt sie aufs jeweilige Album zu packen.
Ihr neuesten Werk hat zwar keinen wirklich richtig schlechten Song zu bieten, aber ein Longplayer mit 13 Titeln, von denen nur 4½ als Uptempo zu bezeichnen sind, ist ein wenig eintönig, zumal die beiden (Uptempo-)Glanzlichter, der Red Hot Chili Peppers-Wiedergänger Carolyna und der Titelsong This Time bereits Titel 4 und 5 sind.
Der Rest blubbert so nett vor sich hin, ohne großartig wehzutun.
Man wird zwar am Ende wieder geweckt, weil Nach 20 Mal Hören ist das richtig toll-I Want Candy verschämt als Bonustrack als allerletzter Titel drangepappt wurde, aber das reicht hinten und vorne nicht.
Irgendwie ist dieses Album für keine Stimmung wirklich gut geeignet:
Wenn man ausspannen will, wird man zwischendurch 4-5 Mal unsanft aus seinen Träumen gerissen.
Und wenn man wirklich was aufregendes hören will, ist man sowieso falsch.
Ein durchaus schönes Album, aber völlig falsch zusammengewürfelt.
Madonnas Music war ja genauso, aber irgendwie .. uhm ... hochwertiger? Besser?
Wäre ich ein "richtiger" Kritiker, würde ich an Mel 3 von 5 Sternchen vergeben.

Die Frau macht echt gute Musik, aber zu selten und zu unüberlegt ...

3 Kommentare:

MisterMadonna hat gesagt…

Soweit ich mich ganz dunkel erinnere ist "I want Candy" das Cover eines 80's Songs. Ich meine, die Band hieß damals Bow Wow Wow. *grübel*

Aber ich finde das Album auch etwas zus eicht und "balladig". :-)

Anonym hat gesagt…

Hey Zusammen!
Was ich zur Zeit am liebsten höre: Pink, Silbermond, Basshunter und Mika. Oki, die Reihenfolge ändert sich, aber die sind schon oki.
Pink und der Jonas von Basshunter sind z.Z. die Favoriten.
Grüße
Otmar

Anonym hat gesagt…

Mit dem fragwürdigen Styling sieht sie ja richtig lecker aus... :D