Freitag, 3. August 2007

Auf gute Nachbarschaft, Arschloch!

Der erste Eintrag aus meinem Reisetagebuch, einige weitere folgen.
Dieser hier ist am Sonntag, dem 22.07.2007, also einen Tag nach meinem Einzug entstanden.

Ich war gestern noch keine halbe Stunde in meiner neuen Wohnung, als es klingelte und ich die unangenehmste Begegnung mit einem Nachbarn hatte, die ich in meinem Leben bisher erleben durfte.
Vor der Tür stand ein SEHR wütender Mann, der mich zusammenfaltete, weil meine Umzugshelfer und ich grade ein einziges Bohrloch gemacht hatten.
Für die Lampe im fensterlosen Bad.
Um kurz nach 20 Uhr.
Seine Kinder (Einen klebrig wirkenden kleinen Jungen mit laufender Nase hatte er zum Beweis gleich mitgebracht) müssten schließlich schlafen und im Mietvertrag stünde, dass man Wochentags nur bis 20 Uhr und am Wochenende nur bis 13 Uhr bohren darf.
Letzteres ist übrigens Schwachsinn³, laut Mietvertrag und Hausordnung darf man an sämtlichen Tagen bis 22 Uhr soviel Krach machen wie man lustig ist.
Andererseits ist es laut Mietvertrag ausdrücklich verboten, Fahrräder im Hausflur abzustellen.
Und jetzt ratet mal, was mein neuer Lieblingsnachbar vor seiner Wohnungstür zu stehen hat?
Richtig, 2 Kinderfahrräder und ein Erwachsenenrad.
Wenn der mich nochmal wegen irgendwas anmacht, weiß ich also schon, worauf ich ihn dann anspreche.
Von seinem kläffenden Golden-Retriever, der natürlich „eigentlich“ auch verboten ist, ganz zu schweigen.

Was mich aber an der ganzen Sache am allermeisten aufgeregt hat war die Art und Weise, wie dieser Kerl sich aufführte.
Kein freundliches „Guten Abend, mein Name ist XY und ich wohne nebenan, könnten Sie bitte ...“, sondern die Rambo-Methode.
Kaum war die Tür auf, sprang der mir verbal ins Gesicht und rechnete wohl nicht damit, dass ich binnen 2 Sekunden genauso sauer sein würde wie er.
Völlig unmöglich.
Dass ich ihm bei seinem stampfenden Abgang nach nebenan noch „Na dann auf gute Nachbarschaft!“ hinterherrief, registrierte er wohl gar nicht.
Zumindest kam keine Reaktion.

Am nächsten Morgen traf ich ihn dann zufällig im Keller und auf mein eiskaltes „Tag.“ inklusive meines ausgesuchtesten falschen Lächelns murmelte er bloß „Tagchen“ und konzentrierte sich wieder auf die Möbel, die er aus irgendwelchen Gründen (Spontaner Auszug wegen des renitenten neuen Nachbarn?) sortierte.
Mit ein bisschen Fantasie und gutem Willen könnte man das als schlechtes Gewissen deuten.

Lustig war übrigens, dass er bei seiner Schimpftirade vor meiner Wohnungstür erwähnte, es gäbe eh schon „genug Stress im Haus“.
Da muss man wohl kein Hellseher sein, um den Grund für diesen „Stress“ herauszufinden.

2 Kommentare:

Micha hat gesagt…

Also so einem Arsch von Nachbarn! Das fängt ja gut an. Hast ja gleich gekonntert, so weiß er von Anfang an, dass er besser einen Gang zurückschalten sollte, wenn er sich mit dir anlegt. Wenigstens hast du jetzt fürs nächste Mal, falls er wieder zickt, was gegen ihn parat.

Lebenskoffer hat gesagt…

Ja, die 2 Mal die wir uns bisher gesehen haben war er sehr still und läßt mich generell in Ruhe.
Hat wohl auch damit zu tun, dass meine Umzugshelfer und ich uns nach seinem Auftritt eine Ewigkeitlang lautstark auf dem Balkon über ihn, seinen Hund und seine Fahrräder ausgelassen haben - der weiß genau, was ihm blüht wenn er mir doof kommt *g*