Samstag, 14. Juni 2008

Die Krisenlegenheit

In irgendeiner "Simpsons"-Folge heißt es, in China würde das Wort für Krise auch Gelegenheit bedeuten.
Ich habe keine Ahnung, ob das wirklich stimmt, aber der Gedanke gefällt mir und ich bringe diese Weisheit immer wieder gerne an, wenn es grade passt.
Ich habe grade selbst so eine Krisenlegenheit, weil irgendjemand seinen Job nicht richtig gemacht hat und es deshalb meinen sämtlichen Zukunftsplänen (die ja alle in trockenen Tüchern schienen und wegen denen ich die nächsten Monate -Ach Quatsch, die nächsten Jahre!- schon ganz blauäugig durchgeplant hatte) den Teppich unter den Füßen weggerissen hat, als ich die Post öffnete.
Sehen wir mal die positive Seite: Ich habe jetzt die Freiheit, mir überall dort eine neue Wohnung zu suchen, wo ich möchte, und muss nicht mehr zwingend nach Charlottenburg. Ich kann sogar wieder zurück nach Kreuzberg, wenn ich will.
Beruflich muss ich mir zwar jetzt ganz flott einen
Plan B einfallen lassen, aber zumindest privat kann ich von der heutigen Hiobsbotschaft durchaus profitieren.

Ich bin jetzt also heute damit beschäftigt, für alle möglichen Lebens-Varianten ellenlange Pro- und Kontra-Listen zu erstellen (Das mache ich immer, wenn Entscheidungen anstehen) und mir Gedanken zu machen, wo ich eigentlich wohnen und arbeiten möchte.
Mal was ganz neues.
Nebenbei verscheuche ich die 2 oder 3 trübsinnigen Gedanken, die trotz allem aufkommen wollen, und freue mich schon fast darauf, Montag früh jemandem am Telefon Vorwürfe zu machen.

So doof es auch ist, dass ich mir plötzlich etwas neues einfallen lassen muss: Diese Krisenlegenheit wird genutzt.
Für irgendwas muss sie ja gut sein.

6 Kommentare:

Kunterbuntundneongrau hat gesagt…

Ach du Scheisse, was ist denn passiert ? Kein Schulplatz ?

Aber du schaffst es immer trotz allen Widrigkeit positiv zu klingen. Find ich richtig gut :-)

Lebenskoffer hat gesagt…

Richtig geraten, obwohl man mir die Zulassung sogar schon schriftlich bestätigt hatte.
Das ungünstigste an dem Beruf ist halt auch, dass es bundesweit komplett unterschiedliche Zugangsvoraussetzungen, Ausbildungsarten, Bezeichnungen etc. gibt.
Jetzt darf ich mich also die nächsten Tage mit lustigen Optionen wie Rechtsanwalt, Nichtschülerprüfung etc herumschlagen und gucken, wo ich letztendlich lande. Wenn es ganz blöd kommt, muss ich mich irgendwie als Quereinsteiger versuchen und dabei auf meine Berufserfahrung setzen. Alles nicht einfach, aber irgendwie klappt das schon.

Kunterbuntundneongrau hat gesagt…

Und selbst in den einzelnen Bundesländern ändern sich die Ausbildungsarten immer mal wieder. Ich habe da mittlerweile auch keinen Durchblick mehr.
Was ist denn eine Nichtschülerprürung ?
So rein nach Bauchgefühl würde ich ja sagen eine schriftliche Zusage darf man nicht einfach so wieder zurücknehmen, aber das kann dir wohl leider wirklich nur ein Rechtsanwalt sagen
Ich drück dir auf jeden Fall die DAumen dass alles doch noch nach deiner Zufriedenheit läuft

Anonym hat gesagt…

Wikipedia über die Krisenlegenheit

Lebenskoffer hat gesagt…

Uih, danke fürs nachforschen :)
Das Wort stammt also aus einer meiner absoluten Lieblingsfolgen, das hatte ich schon völlig vergessen ... und das, obwohl ich selbst unter Flugangst leide ;o)

@Helen: Nichtschülerprüfung bedeutet, dass man nur zu den Prüfungen in der Schule erscheint, und eben dem restlichen Unterricht fernbleibt und somit auch keinen Schulplatz "besetzt".
Ist nicht die optimalste Möglichkeit, aber es kann funktionieren. Ich kenne jemanden, der auf die Art Krankenpfleger geworden ist, der hat mich drauf gebracht.

Anonym hat gesagt…

Oh je, das tut mir echt Leid für Dich. Aber Du bist ja wirklich stark, dass Du Dich direkt daran setzt, Alternativen zu finden. Finde ich toll.
Das mit der Nichtschülerprüfung klingt auch ganz gut, allerdings ist es wahrscheinlich recht schwer, da man sich den ganzen Stoff ja selber beibringen muss. Oder?