Mittwoch, 9. Juli 2008

Ich bin Ute Nehrbach.

Sehr selten gibt es Bücher, bei denen ich bei jeder zweiten Zeile laut rufen möchte "Ja, ich auch! Genau so ist das!". Eigentlich habe ich das in dieser ausgeprägten Form bisher nur bei Florian Illies' "Generation Golf" erlebt, und da ging es ja bekanntermaßen sehr vielen Leuten so.
Gestern hatte ich so ein Erlebnis zum zweiten Mal:
Bei "Halbnackte Bauarbeiter" von Martina Brandl, einem herrlichen Buch über eine beziehungsunfähige Exraucherin, die nicht grade ein Musterbeispiel an Vernunft ist, gerne mal über die Stränge schlägt und trotzdem mit sich selbst absolut zufrieden ist, auch wenn sie in einer Gegend von Berlin lebt, die sie nicht mag.
Klappentext gefällig?
Ute Nehrbach gestaltet Schwarzweiß-Anzeigen für Stützbandagen und ihr Leben in Berlin mit Dönern und den Golden Girls. Sie ist nicht sonderlich interessiert an Karriere oder einer Beziehung, aber durchaus an Geschlechtsverkehr.
Und schon geht der Ärger los ...
Bei mir ist es zwar Pizza statt Döner und ich habe mit Stützbandagen weder beruflich noch privat etwas am Hut, aber ansonsten ist das schon eine recht akkurate Beschreibung - inklusive Golden Girls.
Männerbild, Frauenbild, Weltbild ... fast alles in diesem Buch kam mir sehr bekannt vor.
Ich bin zwar für gewöhnlich freundlicher zu meinen Mitmenschen als Ute, aber der Rest passt ganz gut.
Zum Glück habe ich nicht auch einen legasthenischen Schmied am Hals ...

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