Sonntag, 23. November 2008

Auf dem Präsentierteller

Wo ich grade die letzten Wochen im Norden von Pankow verbringe (23 Tage schon, noch mindestens 7 übrig ...), wird mir immer klarer, warum ich das halbe Jahr, das ich effektiv (= ohne Fluchten nach Niedersachsen & Co.) hier verbracht habe, so grauenvoll fand.
Es liegt gar nicht daran, dass man so lange bis in die Innenstadt braucht (Gestern mal die Zeit gestoppt: 34 Minuten von der hiesigen Bushaltestelle bis zum U-Bahnhof Alexanderplatz).
Es sind auch nicht die Leute, die hier wohnen (junge Familien und Rentner machen 98% der Einwohner aus).
Was mich hier verrückt macht massiv stört, ist die Tatsache, dass es so ausgestorben ist.
Wenn man hier auf die Straße geht, ist man generell der einzige, und wenn einem jemand entgegenkommt, ist das schon eine bemerkenswerte Seltenheit. Grauenhaft.

So gern ich auch manchmal im Mittelpunkt stehe: Ich mag es lieber, auch mal unbemerkt meiner Wege gehen zu können, einer unter vielen zu sein, und bevor ich das Haus verlasse denken zu können "Scheiß auf die Haare, das merkt eh keiner".
Ich brauche einfach Leben und Abwechslung um mich herum statt Stille und Einöde und "Bis zum Horizont gucken können".
Mitten im Leben sein wenn ich aus der Haustür gehe.
Da nutzt es auch nichts, dass ich innerhalb von 30 Minuten am Alex und in 10 Minuten mitten im menschenleeren Kornfeld sein kann.

2 Kommentare:

Symea hat gesagt…

Hehe ... übernächste Woche komme ich Montag früh wieder durch Karow durch ... ich werde an dich denken ;)
Ich wohne zwar derzeit auch wieder eher ländlich, unsere schöne Wohnung mag ich aber gar nicht mehr hergeben. Und wenn ich Action brauche, dann ist Zürich ja nicht so weit entfernt.

Lebenskoffer hat gesagt…

Ein spezieller Jemand droht mir ja auch schon seit Jahren an, dass wir eines Tages in Zürich landen, wenn seine Karriere läuft wie sie sollte. Ich bin sehr gespannt, ob daraus tatsächlich mal was wird.