Das war wieder ein Tag ... zuerst verpasste ich meinen Bus zum Bahnhof nur um Sekunden und durfte den Weg zu Fuß zurücklegen, um meinen Zug nicht zu verpassen.
Am S-Bahnhof kaufte ich mir in allerletzter Sekunde ein Ticket, und das war auch gut so - ich werde fast nie kontrolliert (habe aber in 99,9999% der Fälle ein Ticket), aber heute war es mal wieder soweit.
Exakt 10 Minuten bevor mein Zug losfuhr kam ich dann am Hauptbahnhof an und durfte mich im "Reisezentrum" mit 2 Automaten herumärgern um an mein Bahnticket zu kommen.
Es waren wie gesagt weniger als 10 Minuten bis zur Abfahrt, trotzdem schaffte ich es auch noch, mir eine Zeitschrift und was zu trinken zu besorgen und trotzdem pünktlich auf dem Bahnsteig zu stehen.
Die nächsten anderthalb Stunden wurden mir von dem dänischen oder schwedischen Paar hinter mir verleidet (verlitten?) - die Frau ließ im Sekundentakt ihre unheimlich laute und penetrante Lache hören.
Auch die Kopfhörer meines mp3-Players konnten sie nicht vollständig übertönen.
Irgendwo stiegen die Dänen aus und die Bahn persönlich machte ihren Passagieren das Leben schwer: War es bisher bitterkalt gewesen und die meisten Fahrgäste saßen im zugeknöpften Mantel und mit Handschuhen auf ihren Plätzen, so schaltete die Bahn jetzt ihre Heizung von der Stufe "Tiefkühlschrank im hintersten Sibirien" auf die Stufe "Tropischer Regenwald im Hochsommer".
Sämtliche Fahrgäste entblätterten sich schlagartig, selbst oben ohne wäre eigentlich noch zu warm gewesen.
Dieser Zustand hielt ca 30 Minuten an, ab dann kühlte es wieder merklich ab und es wurde sogar halbwegs angenehm.
Als wir den Bahnhof Minden/Westfalen verließen brüllte übrigens ein Kind im Nachbarwaggon sehr ausdauernd "Anhalten! Anhalten! Anhalten!". Keine Ahnung, was da los war, aber es klang spannend.
Und als ich letztendlich ankam, durfte ich als erstes einen Großeinkauf erledigen und habe mich dann auch kurz todesmutig in das Gedrängel auf dem Weihnachtsmarkt gestürzt.
Wie gesagt: Das war wieder ein Tag ... und er ist noch nicht vorbei.
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