Streifzüge

Bevor ich endgültig aus Karow wegziehe verbringe ich jetzt jeden Tag ein wenig Zeit damit, mir das Örtchen nochmal so richtig anzuschauen - wenn mich das Packen und die restlichen Umzugsvorbereitungen (Morgen ist es soweit - Wahnsinn!) nervt und ich Abwechslung brauche, gehe ich mit Musik auf den Ohren spazieren.
In vielen Ecken war ich noch nie, und auch wenn ich auf meinen Streifzügen bisher nichts aufregenderes als eine Reihenhaussiedlung und eine Kleingartenkolonie entdeckt habe, ist es ganz nett, wirklich mal fast alles gesehen zu haben und zu sehen, dass ich im vergangenen Jahr nichts verpasst habe.
Wenn man weiß, wo man langgehen muss, kann man hier auch mal 2 Stunden unterwegs sein ohne dabei einer einzigen Menschenseele zu begegnen, und in der euphorisch-melancholischen Abschiedsstimmung in der ich grade bin, passt das ganz gut.
Es ist immerhin das Ende eines Lebensabschnitts, so blöd dieser Abschnitt auch war.
Auf jeden Fall konnte ich mich in diesen 17 Monaten hier nicht daran gewöhnen, in einem Ort zu leben, der ein richtiges Ende hat - das Phänomen gibt es in der neuen Gegend zum Glück nicht.