Wer 50-80 Seiten über Themen wie "Die Bedeutung des Waldes in Märchen", "Frauenbilder in Kinderbüchern von Astrid Lindgren und Erich Kästner" oder "Die Bedeutung des Todes in Kinderbüchern" schreiben kann, muss wohl über eine Menge Fantasie verfügen.
Apropos Frauenbilder: Hat sich eigentlich mal jemand die Mühe gemacht, eine Abhandlung über Männerbilder in Kinderbüchern oder sonstwo zu schreiben?
Wieso muss es immer um Frauen gehen?
9 Kommentare:
Warum geht es immer um Frauen?
Im Lehramtsstudium!!
Hast du dir mal die Statistik bezüglich dieser Berufe angeschaut??
Tja, wenn 96% aller Grundschullehrer weiblich sind, und die restlichen Lehrer ebenfalls in weiblicher Überhand existieren (Schlagwort: der Lehrberuf ist weiblich)---dann wunderst du dich noch?? Geh mal in die Uni für Lehramt-- lauter Studentinnen!!! (und verdammt hübsche bei den Primarstufenstudentinnen!!!!)
Wenn die Männer nicht in die Schule wollen, immer mehr Frauen aber in den Lehrberuf drängen--- ist doch klar, dass jeder nach seiner eigenen Neigung die Themengebiete der Semesterarbeiten auswählt. FRAUEN---Frauenthemen natürlich!
Männer, (meist Heteros) interessieren sich doch kaum für diese Themen=
Märchen- der Tod-Gefühle- Männerbilder-- HAHA-- diese Themen werden doch nur in einigen esoterischen Kreisen von Männern betrachtet. Ansonsten reden/schreiben die meisten Männer doch nicht gerne über so ein "Weibergelabere" (muss ICH mir immer wieder von überwiegend HETEROS anhören!!) Es interessiert sie schlichtweg nicht!
Selbst bin ich Ingenieurin-- WAS glaubst du, WIE VIELE Männer sich dort befinden?? Und NUR Heteros!! Es ist ein Paradies - für Frauen - und welches Interesse haben diese Herren Ingenieure?
TECHNIK!! Maschinenlehre! Autos! Fußball! Und gehen nicht gerne einkaufen - Männerbilder sind ihnen total egal!!!
Meine schwulen Freunde hingegen leihen sich mein Parfüm aus, reden über (meist schwule)Männerbilder, über Mode und gehen mit mir einkaufen. Wie eben meine Freundinnen auch
-- nene, Heteromänner sind einfach anders als sie- und auch anders als Frauen.......so erlebe ich es jedenfalls.... .außerdem: siehe Gehirnforschung
Toll, dass du dich um Behinderte kümmerst - Respekt!
Mara
also von diesen 3 themen würde ich eigentlich nur eines als "frauenthema" bezeichnen ("Frauenbilder in Kinderbüchern...").
der rest ist vielmehr typisch wissenschaft, da wird halt jeder kleinkram diskutiert.
wenn ich da zum beispiel an die doktorarbeit meines früheren ethik-lehrers denke: "das verhältnis von surrealismus und parapsychologie in der lyrik von andré breton" - das braucht wirklich fantasie!
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Ruf mal Dein Postfach ab ... Du weisst schon welches! :)
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Da kann ich mich als Literaturwissenschaftlerin (nein, nicht auf Lehramt) natürlich nicht zurück halten ^_^
Warum wir über Frauenbilder schreiben? Weil es so interessant ist. Männerbilder standen Jahrhunderte lang auf der Tagesordnung und waren so übermächtig, dass jetzt einfach die Frauen dran sind. Meine letzte Seminararbeit hatte übrigens das Thema: "Der Einfluss der Sexualität auf die Beziehungen in "Das kunstseidene Mädchen", "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" und "Lust"" - irgendwie hatte das auch mit Frauen zu tun ^_~
Ich frage mich vor allem .... WARUM?
Wenn ein Kind ein Märchen liest oder vorgelesen bekommt fragt es sich doch kaum, warum gerade ein Wald sehr häufig in Märchen fühlt. Und wie sich das unterdrückte Schneewittchen während des Stiefmuttermobbings fühlt.
Und warum sterben meistens die Bösen am Ende? Ganz einfach ... Die Gebrüder Grimm kamen noch nicht auf die Idee aus Rumpelstilzchen einen zweiten Teil zu machen.
Also warum reden Lehramtstudenten (egal ob Männer oder Frauen)über Themen, die die Welt nicht braucht? Warum befassen sie sich nicht mit derzeit viel essentielleren Themen.
Wie gehe ich gegen einen pöbelnden, bekifften 14-jährigen an?
Wie kann ich verhindern, dass auf dem Handy gerade gefilmt wird, wie meine Mitarbeiter verprügelt werden?
Aber nein ... da muss man über Frauenbilder reden, weil die Männer schon lange genug über sich geredet haben.
Man reiche mir bitte die Salzstreuerin
Zum Glück habe ich in meinem Verwandtenkreis eine Lehramtstudentin, die ich ja ma fragen kann.
Um nicht gleich den Groll der weiblichen Lehrer auf mich zu legen ... ich weiß, dass es eure Aufgaben sind. Wahrscheinlich ist eure Dozentin ein Holzschuhträgerin mit Damenvollbart
Ich bin auch eine von jenen Studentinnen, welche Deutsch für das Lehramt studieren. *g*
Leider gibt es wirklich weniger Männer als Frauen, die mit mir zusammen studieren. Vor allem in den Seminaren über Bilderbücher und Märchen machen sie sich dann auch noch rar.
In der Kinder- und Jugendliteratur kümmert man sich heute mehr um die Emanzipation der Mädchen als um die der Jungen. Es gibt eindeutige Forschungen zur Mädchenliteratur, zum Frauenbild- die Jungenliteratur wird hingegen stark vernachlässigt. Die Mädchen als Protagonisten zeigen mittlerweile in den Büchern überwiegend den Jungen "wo es lang geht"-. und das emanzipierte Mädchenbuch hat zudem kein Pendant auf der Jungenseite.
Ich habe eine Seminararbeit über das Jungenbild in Büchern geschrieben. Es sieht leider sehr mager aus. Da die Jungen viel weniger lesen als die Mädchen, existiert auch viel weniger Literatur für und über sie. Der kleine Junge ist seltener Protagonist-- und mit den überwiegend mutigen Mädchen wollen sich gerade die Jungen NICHT identifizieren- mit den oft schwachen Jungen (Emanzipation lässt grüßen) aber auch nicht.
Ein Freund von mir hat einen Buchladen nur für Kinderliteratur.Dort sieht es auch nicht viel anders aus. Der Markt passt sich eben an:
Viel Mädchenliteratur mit überwiegend starken Frauenbildern und wenig gute Jungenliteratur. Außerdem werden Bücher dort fast nur von Frauen (Müttern, Lehrerinnen!) gekauft. Und die kaufen überwiegend Mädchenliteratur, seltener Jungenliteratur (die es ja auch zudem noch weitaus weniger gibt)
Wen es interessiert: Es gibt ein ganz tolles Buch, welches die Jungenliteratur eingehender betrachtet: Müller-Walde, Katrin: Warum Jungen nicht mehr lesen, und wie wir das ändern können.Campus Verlag 2005
Als Literatur-/ Medienwissenschaftler/ Germanist kann ich die Beobachtungen nur teilen: Es sind fast nur Frauen da, auch unabhängig vom Magister-, Bachelor-, oder Lehramtsstudium.
Und die wenigen Männer da sind meist leider keine Schwulen, wie man vielleicht vermuten mag. Zumindest nicht in Osnabrück.
Und es stimmt schon, dass gerade die Lehramtsstudentinnen oft in einem Elfenbeinturm leben. Märchen, Astrid Lindgren und "Der kleine Prinz" - das ist es was die vermittelt bekommen, und was sie interessiert.
Dass in der "Welt da draußen", zumal an den Haupt-, Real-, Sonderschulen und teilweise Gymnasien inzwischen "amerikanische Verhältnisse" herrschen, hat ihnen niemand gesagt. Ich kenne junge Lehrerinnen, die die reinsten Horrorgeschichten erzählen, vor allem an Hauptschulen. Ganz, ganz gruselig! Rütli-Schulen gibt es nicht nur in Berlin-Neukölln, sondern auch in Osnabrück und Ibbenbüren, inklusive Drogen, Kriminalität und rohester Gewalt.
Aber abgesehen davon bin ich auch immer erschrocken, wie unglaublich naiv oft Lehramtsstudentinnen sein können, gerade in OS.
Da kommen sie aus dem Emsland in "die große Stadt" *lach* und wursteln sich nur durch das Nötigste, machen das, was man ihnen sagt und gehen den Weg des geringsten Widerstandes.
Von Allgemeinbildung und Interesse, mal über den Tellerrand zu schauen, merkt da meist (nicht immer natürlich!) leider wenig.
Und oft musste ich auch schon gerade von diesem Mädchenclub die unglaublichsten Vorurteile und falschen Vorstellungen über Schwule anhören. Entweder sind Schwule in ihren Augen brutale Ledermachos oder kreischende Tucken, es gibt nur Paare, in denen "einer den Mann spielt, und einer die Frau" - all dieser Unsinn! Oder sie glauben, alle Schwulen arbeiten in einer Werbeagentur un d sind so wie die Quotenschwulen in den Daily Soaps.
Na ja, und wenn man "sich zu erkennen gibt", sind die Mädels entweder überrascht ("Also das hätten wir nun wirklich nicht von dir gedacht") oder distanzieren sich von einem, und fangen an zu tuscheln.
Mir schaudert bei dem Gedanken, dass diese Mädels mal Kinder unterrichten und vielleicht den gleichen Müll erzählen, wie es mal meine Biologielehrerin gemacht hat: "Homosexualität ist eine Krankheit. Und die Leute, die das ausleben verdienen unser Mitleid."
Kein Witz - so was musste ich mir wirklich mal anhören!
Aber Gottlob sind ja nicht alle so - und ein paar Hoffnungsträger, die ich auch persönlich kenne, bleiben ja doch noch.
Übrigens: Ich bekenne mich ja auch des Elfenbeinturmdaseins für schuldig. Schließlich lautet mein Magisterthema "The Wizard of Oz" (mit Verweisen auf die Kinderliteratur der Zeit um die Jahrhundertwende, Judy Garland und die "gay sensibility" und die Camp-Ästhetik und Rezeption des MGM-Films).
Ziemlich schwuppig, oder?
Schwuppig und vor allem seeehr interessant - für das Thema könnte ich mich auch erwärmen.
Übrigens danke AMTJ für den Buchtipp, klingt sehr aufschlußreich - ich werde mal die Augen danach aufhalten :)
Ich bin nach wie vor froh auf Magister zu studieren und die Lehrämtler mit mehr oder weniger Respekt begrüßen zu können.
Mich nervt dieses Feministinnen-Gehabe allerdings extrem. In Osnabrück hält es sich in der Germanistik einigermaßen in Grenzen, aber in Geschichte ist das schon fast eine Epidemie. Sobald ein Thema als Referat oder Hausarbeit ausgerufen wird, dass auch nur im Entferntesten mit Frauen zu tun hat, schnellen 18 weibliche Hände hoch, die alle (ALLE!) zu Lehrämtlern gehören. Und dann kommt meistens eine grausame Power Point-Präsentation raus, die darauf hinausläuft, dass Frauen heutzutage ja immer noch benachteiligt sind/werden.
Es nervt. Tierisch.
Deine genannten Themen sind aber eigentlich völlig normal und legitim. Wenn ich mich recht erinnere, hat ein Bekannter von mir auch mal etwas über die Bedeutung des Todes in Kinderbüchern geschrieben.
Und... ja, es gibt auch wissenschaftliche Arbeiten über Männerbilder in Kinderbüchern. *g* Meistens allerdings von Frauen geschrieben, die im Endeffekt dann nur darauf hinauswollen, dass Frauenbilder zu stereotyp sind. *lach*
Und... 50 - 80 Seiten werden es normalerweise nur bei Abschlussarbeiten und da würde es mich wundern, wenn solche Pipifax-Themen zugelassen werden. Ich kenn doch meine Litwiss-Profs... die wollen harte Fakten und kein Wischiwaschi. *g*
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