Donnerstag, 29. Juni 2006

Die Mutter aller schlechten Tage

Was genau lag denn bitte heute in der Luft?
Egal was es war, gesund kann es jedenfalls nicht sein.
Fast sämtliche Bewohner haben heute extremst gesponnen, und wir Betreuer waren spätestens um 12 völlig mit den Nerven runter.
Zuerst hat die Kaffeetante ihren bisher denkwürdigsten Auftritt geliefert: Über eine Stunde nicht zu stoppendes Gebrüll in vollster Lautstärke, Schläge in rauhen Mengen (Mir direkt in die Weichteile ... Dankeschön) und wahre Sturzbäche von Tränen.
Nichts half.
Später brach dann eine Bewohnerin in der 90ern in Tränen aus, weil eine Betreuerin schon seit 4 Wochen krank ist und sie sich Sorgen macht.
Ein anderer versuchte andauernd zu flüchten und hat damit vor allem mich auf Trab gehalten, weil ich mit ein paar von unseren Leuten knapp eine Stunde allein im Raum war.
Ohne meine liebe Kollegin von nebenan wäre ich da nervlich komplett aufgeschmissen gewesen.
Dieser Bewohner ist ja eigentlich ein ganz lieber, aber kann einen wirklich irre machen.
Gestern war er verschwunden, und eine Kollegin und ich sind 15 Minuten panisch durch die Umgebung gerannt, um ihn wiederzufinden, bevor er in ein Auto läuft.
Wo war er letztendlich?
Er hatte sich klammheimlich auf die Damentoilette verkrümelt, und dort im Dunkeln gesessen.
Darauf kam halt keiner.
Und solche Nummern haben heute fast alle abgezogen.
Wie gesagt, ich bin fertig mit der Welt.
Und die Kollegen auch.
Willkommen im Tollhaus.
Scherben gab es übrigens auch, und zwar gleich 3 Mal.
Erst hat unsere von mir sehr geschätzte Putzfrau (Die Frau ist wirklich klasse!) eine volle Kaffeetasse gehimmelt, dann hat eine Betreuerin die Anzahl unserer Teller verringert und als Letztes hat ein Bewohner ein Glas zerdeppert.
Irgendwas war heute in der Luft.
Hoffen wir, dass es bis morgen weg ist.

Achja, und mein Urlaub musste aufgrund der tollen Praktikantin tatsächlich verschoben werden.
Jetzt sieht es so aus, dass ich demnächst erst 5 Tage Intensivkurs in Gebärdensprache habe und direkt darauf 2 Wochen Urlaub.
Clever ohne Ende.
Das muss man sich mal überlegen: Das Mädchen wurde u.a. eingestellt, um mich zu unterstützen und mir Sachen abzunehmen, die nicht zu meiner Arbeit gehören.
Und dann ist sie ausgerechnet dazu seelisch nicht in der Lage.
Das wird bestimmt noch eine Menge Spass geben.

Was positives gab es aber auch: Ich habe meinen ersten Lohnstreifen gekriegt.
Juchhu.
Oder so ähnlich.
Beim BIZ war ich dann auch, die haben mich ans Arbeitsamt verwiesen.
Da werde ich morgen mal auflaufen, Freitags sind ja bei uns die kurzen Arbeitstage.
Da geht das.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das liegt am Gewitter. Da strömt die Luft so komisch und macht alle irr. Oder am Föhn. Auf den kannste echt alles schieben und da macht's jetzt grad mal nix, dass ihr da oben gar keinen Föhn habt. *winkt*

Was ist'n eigentlich mit Carokaffee für die Kaffeetante? Und wenn die dich nochmal haut, komm ich hoch zu euch. *schaut gefährlich*

Lebenskoffer hat gesagt…

Föhn ist ne gute Idee, heute wars ja wieder alles okay *g*
Caro hab ich vorgeschlagen, ndas würde sogar funktionieren.
Wir versuchen aber erstmal, sie an Wasser zu gewöhnen.
Das klappt halt mal besser und mal schlechter ...