Mittwoch, 11. Juli 2007

Die Heten unter den Schwulen

Bei manchen Schwuppen fragt man sich ja, was da wohl schiefgelaufen sein mag.
Sie verfolgen sklavisch die Fußball-Ergebnisse, haben Berufe wie KFZ-Mechaniker, sind geborene Heimwerker und scheren sich angeblich einen Dreck um ihr Aussehen.
Aber was das allerschlimmste ist: Sie sind in vielen Dingen wesentlich tuckiger, als die handelsübliche Durchschnittsschwuppe es jemals sein könnte.
Ich kann die Begebenheiten schon gar nicht mehr zählen, an denen mein ansonsten sehr geschätzter Herr Ex-Mitbewohner (Selbst ein Vertreter der Möchtegern-Heteros, der ca. 2 Stunden im Bad braucht) mich damit aufzog, wieviele "Mittelchen" ich im Badezimmer zu stehen hätte.
Mein Gott.
Da steht nun wirklich nichts ungewöhnliches, selbst dem normalen Metrosexuellen (Oder wie hieß nochmal dieser grauenhafte Modetrend, durch den man Heteros nicht mehr von Schwuppen unterscheiden kann?) wäre die Auswahl in meinem Teil des Badezimmers wohl zu wenig.
Was für „Mittelchen“ braucht man denn schon wirklich?
Zahnpasta. Bodylotion. Feuchtigkeitscreme. Irgendwas tönendes fürs Gesicht (Wer noch keine Unreinheiten oder rote Äderchen hatte, werfe den ersten Stein). Ein gutriechendes Deo-Spray. Eine Duftnote. Damit dürfte man doch wohl über den Tag kommen, wenn kein besonderer Anlass ansteht. Ich zumindest kann es.
Aber was ich dagegen schon in den Badezimmern einiger selbsternannter Exemplare der Spezies "männlicher Schwuler" gesehen habe, schlägt einfach alles.
Man stelle sich bitte eine Badewanne vor, deren kompletter Rand auf allen vier Seiten von Parfum-Fläschchen gesäumt wird. Diesen interessanten Anblick fand ich natürlich wo vor? Ganz genau, im Badezimmer eines dieser Musterexemplare.
Ich ersparte mir übrigens die Frage, wie er es trotz all dieser Flaschen schaffte, in die Wanne zu steigen. Entweder ist der gute Mann sehr gelenkig und geschickt, oder er räumt den ganzen Kram zumindest auf einer Seite umständlich ab, bevor er ein Bad nimmt.
Wirklich wissen möchte ich das allerdings auch nicht.
Vorstellen schon gar nicht.
Bei einem anderen war ich schon eher erstaunt, weil ich in seinem Badezimmer eine Mischung vorfand, die ich so noch nirgendwo sonst gesehen hatte: Knapp 10 verschiedene Sorten Antifaltencreme teilten sich das Hängeschränkchen mit fast ebensovielen Tuben Clearasil. Der gute Mann, in dessen Badezimmer ich diese sonderbare Mischung vorfand, war übrigens damals Anfang 30 und hatte lupenreine, glatte Haut.
Entweder wirken seine Antifaltencreme und Clearasil also extrem gut, oder es handelte sich um einen kosmetischen Hypochonder.

5 Kommentare:

Symea hat gesagt…

Wahrscheinlich badet er nie und benutzt die Wanne als Deko-Ablage.

Anonym hat gesagt…

Wie Sissi Perlinger mal sagte: Mein Kosmetikschränkchen ist begehbar!

*kichert*

Micha hat gesagt…

Was ich noch bei deiner Aufzählung vermisst habe, ist das Rasierzeugs. Das darf doch bei keinem fehlen. ^^

Anonym hat gesagt…

Es ist schon interessant, was das Badezimmer über den Besitzer aussagt (im Übrigen genau wie der Kühlschrank! ^^)... Wenn ich mir das so durchlese, fallen mir da auch so einige Leute ein, die spezielle Bäder haben *lach* Da habe ich vorher noch nie drauf geachtet...

Lebenskoffer hat gesagt…

Also ich gucke immer danach, wie ein Badezimmer aussieht.
Das sagt einem ja meist eine ganze Menge.
Bei mir sieht es allerdings auch so aus, als würde hier eine halbe Großfamilie hausen ...