Samstag, 12. März 2011

Der Anfang vom Ende

Wenn ich jetzt schon 3 Mal über Mutter Courage berichtet habe, kann ich ja auch mal kurz unsere allererste Begegnung schildern.
Ich stand wartend allein in besagtem Aufenthaltsraum und sah dort einen Kühlschrank stehen (den, der jetzt in ihrem 2. Wohnzimmer ist).
So einen richtig großen, Zweimetrigen.
Ich öffnete neugierig seine Tür und hörte direkt hinter mir eine Stimme keifen "An Ihrer Stelle würde ich das lieber unterlassen, da sind nur UNSERE PRIVATEN Sachen drin!".
Urplötzlich stand da die mir bis dahin unbekannte Mutter Courage hinter mir und maßregelte mich noch 5 Minuten, bis sie wieder in ihr 2. Wohnzimmer verschwand.
Klar, wenn man so privat sein will dass man eh dauernd draußen auf Ankeif-Opfer lauert, kann man einen Kühlschrank ja nicht ins Patientenzimmer stellen. Und den Gemeinschaftskühlschrank kann man auch nicht benutzen.
Hauptsache Extrawurst und für jeden anderen deutlich sichtbar.
Zeichen setzen.
"WIR sind was Besseres und ich bilde mir ein, ich hätte hier was zu sagen".

Gott, was regt diese schreckliche Frau mich auf ...

Und bevor jemand auf Ideen kommt: Nein, das ist nichtmal ein Z-Promi. Das ist eine ganz gewöhnliche Frau, die niemand außer uns und ihrer Nachbarn kennt.
Trotzdem führt sie sich auf, als wäre sie Madonna persönlich. Wir interessieren uns in unseren elenden Leben für nichts anderes als ihr spannendes Schicksal und wollen alle in ihre geheiligte Privatsphäre, die sie eben gerne im Gemeinschaftsraum hätte.
Was haben wir Pöbel da auch zu suchen ...

2 Kommentare:

Christine hat gesagt…

"Gott, was regt diese schreckliche Frau mich auf ..."

Merkt man gar nicht ;-)

"Wir interessieren uns in unseren elenden Leben für nichts anderes als ihr spannendes Schicksal"

Na ja, wieviele Blogeinträge gelten jetzt schon ihr? Du gibst ihr ja auch riesigen Raum in Deinen Gedanken... Das ist ja scheinbar genau das, was sie möchte.

Lebenskoffer hat gesagt…

Oder so, ja.
Das kann einen aber echt aufregen, dauernd so eine Person um sich herum zu haben die komplett resistent gegen jegliche deutliche Reaktion ist.
Heute früh sind wir beide komplett wortlos aneinander vorbei, zumindest soweit hat sie unser Verhältnis also inzwischen verinnerlicht.
Oder sie freut sich bei der Vorstellung, mir würde das was ausmachen. Mich wundert da gar nichts mehr. Ist mir aber auch egal.