Freitag, 24. November 2006

Unbewußtes Coming-Out

Ich habe ja bereits von meinen Coming Out-Problemen auf der Arbeit erzählt.
Heute bei unserem Überstunden-Marathon, im Sinne des allgemeinen Abschieds, hat dann eine weitere Kollegin durchblicken lassen, daß sie es mitbekommen hat.
Es ging um die handwerklichen Fähigkeiten, die ich dort in den letzten Monaten entwickelt habe, und sie sagte "... dafür werden uns deine zukünftigen Frauen ... äh ... Partner ... sehr dankbar sein".
Na bitte, es geht doch.
Und sogar ohne neugierige Fragen oder sonstiges Brimborium.
Sehr schön.
Von ganz allein gemerkt, ohne daß ich nachhelfen mußte.
Prinzipiell gibt es ja überhaupt keinen Grund, sich irgendwo zu outen - mich interessiert ja auch nicht, ob irgendwelche Hetero-Kolleginnen in Swingerclubs verkehren oder sonst was "ungewöhnliches" machen- aber ich finde es einfach schön, wenn Leute, die ich mag, wissen, was Sache ist.
Und ich bin nunmal nicht der "Guten Morgen, ich bin schwul und hätte gerne 5 Brötchen"-Typ.
Nett, wenn es Leute von selbst mitkriegen und einfach so hinnehmen.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Okay, jetzt kann ichs ja sagen:

Ich finds ne Unverschämtheit,wenn sich Homosexuelle outen müssen. Kein Hetero käm auf die Idee herumzuerzählen, wann er/sie das letzte Mal wie und mit wem ... hat. Echt mal!

Ich will auch nicht nach wann, wie und wie oft gefragt werden. Geht echt keinen was an.

Und die haben das so zu nehmen wie es ist. Da gibts nix "hinzunehmen". Ist so und fertig. `
(Auch wenn ichs jetzt mal schade finde, weil du doch so ein Netter bist und bestimmt auch noch nen guten Papa abgeben würdest. *seufzt*)

iswamiji hat gesagt…

Es gibt nun mal ein mehrheitliches Deutungsmuster, sodass die Leute erstmal davon ausgehen, dass ich Hetero bin. Um das Coming Out kommt ich also nicht herum. Allerdings komme es dann darauf an, wie es weiter geht.

Anonym hat gesagt…

Sollen sie doch glauben was sie wollen. Und es reicht echt, wenn du gefragt wirst, wie deine Freundin heißt und du dann nen Männernamen nennst. Wobei "Bärchen" oder "Schnuckel" auch gut kommt. *duckt sich kichernd*

*ist heute echt albern*

Michael hat gesagt…

"mich interessiert ja auch nicht, ob irgendwelche Hetero-Kolleginnen in Swingerclubs verkehren oder sonst was "ungewöhnliches" machen-"

Damit reduzierst Du aber das "schwulsein" sehr auf die reine Sexualität Daniel. Ich hoffe mal, Du hast das nicht so krass gemeint, wie es grad bei mir ankommt.

Anonym hat gesagt…

Nur mal eben so und ich weiß, dass Du mich verstehst, Ash. (Der Name muß sein, jawohl. :p )
"Guten Morgen, ich bin schwul und hätte gerne 5 Brötchen". Das brauchst Du gar nicht sagen. Wer bei Dir nicht von allein merkt, welche sexuelle Ausrichtung Du hast, ist ein Dorftrottel. ;)

Liebe Grüße aus Deiner Lieblingsstadt

Lebenskoffer hat gesagt…

Immer diese Insidergags hier *g*
Ich dachte auch immer, daß das jeder mitkriegt, aber anscheinend doch nicht ...

@Pharmaberater: Nee, das kam dann wohl anders an, als es gemeint war.
Ich meinte eher ganz prinzipiell, daß ich von niemandem erwarte, mit seinem Privatleben hausieren zu gehen.
Ich reduzier mich und andere Leute garantiert nicht auf die Sexualität, ich reduziere auf überhaupt nichts, soweit es mir möglich ist :)

Michael hat gesagt…

@Daniel: gut, dann bin ich beruhigt :-)

Lebenskoffer hat gesagt…

Ich bin ja trotzdem leicht schockiert, daß du mir sowas zugetraut hast ;)